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16. März – 30. April 2024

Di, Do, Fr u. So 14–17 Uhr | Sa 11–17 Uhr 

| 16. März – 30. April 2024:
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Markt 9

Geboren wurde Storm am 14. September 1817 im Haus Markt 9, das sein Vater, der Advokat Johann Casimir Storm, im Jahr zuvor gekauft hatte.

Das schlichte zweigeschossige Haus lag im Zentrum der Stadt, das meist patrizisch großzügig bebaut war, es wirkte hier eher kleinbürgerlich. Dies wird auch der Grund dafür gewesen sein, dass seine Fassade 1868 im Sinne des Historismus umgestaltet, »aufgewertet«, und auch später noch mehrfach verändert wurde. Die ursprüngliche Ansicht der Fassade ist nicht überliefert; wahrscheinlich kommt eine wohl um 1900 entstandene Rekonstruktion dem ursprünglichen Aussehen nahe. (Abbildung: Ansicht von Jan Hamkens, 1863–1918.)

Das Haus ist ein Schauplatz von Theodor Storms Novelle Drüben am Markt (1861), es ist das Wohnhaus des »Doktors«, des Schneidersohnes, der vergeblich um die Hand der Tochter eines reichen Kaufherren und Zweiten Bürgermeisters anhält.

Theodor Storm lebte nur einige wenige Monate in dem Haus, denn 1818 erwarb Johann Casimir Storm das Gebäude Neustadt 56, das die Familie nun bezog und bis 1821 bewohnte.

Theodor Storms Mutter Lucie Storm entstammte der Husumer patrizischen Famile Woldsen. Nachdem Simon Woldsen, der Vater Lucie Storms und Großvater Theodor Storms, 1820 verstorben war, zog die Familie im darauffolgenden Jahr zur Großmutter Magdalena Woldsen in das Haus Hohle Gasse 3. Das Haus Neustadt 56 wurde später (1845–1853) ein zweites Mal von Theodor Storm bewohnt.

Text: Holger Borzikowsky (1947–2015)