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Öffnungszeiten

16. März – 30. April 2024

Di, Do, Fr u. So 14–17 Uhr | Sa 11–17 Uhr 

| 16. März – 30. April 2024:
Di, Do, Fr, So 14–17 Uhr | Sa 11–17 Uhr

Veranstaltungen

Allgemeine Hinweise

Wir bitten um Anmeldung per Telefon oder Mail. Spontane Anmeldungen sind bei freien Plätzen ebenso möglich.

Theodor Storm: Immensee

Papiertheater mit Liedern zur Hakenharfe

 

Do, 25.4. u. Fr, 26.4.24 | 19.30 Uhr


Storms Novelle Immensee entstand 1849, die in ihr erzählten Ereignisse mögen bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts zurückreichen. Ein alter, einsamer, aber offenbar weit gereister Mann wird im abendlichen Studierzimmer von Gedanken an seine Kindheits- und Jugendliebe Elisabeth übermannt. Seine Erinnerungen an die unerfüllte Liebe durchlaufen verschiedene Stationen der Innerlichkeit und verpassten Gelegenheiten; die gemeinsam erlebte Natur zeigt in Sinnbildern das Unmögliche des Zusammenkommens. Aus Zuneigung zu Elisabeth schrieb der junge Reinhardt ihr einst Märchen auf und dichtete für sie; später, auf seinen Reisen, widmet er sich der Sammlung von Volksliedern. Die Andeutungen von Raum und Zeit, von menschlicher Nähe und Entfremdung lassen ein zutiefst melancholisches, aber dennoch in mildem Erinnerungslicht schwebendes Bild entstehen.

Ulrike Richter liest und singt die Verse nach zeittypischen Melodien zur Harfe und stellt dazu ausdrucksstarke Bilder der Grafikerin Paula Richter im Papiertheater.

  • Storm-Haus, 19.30 Uhr
  • Eintritt: 14 / 7 Euro

Reservierungen per Telefon oder Mail

Do, 25.4.

19.30 Uhr

Fr, 26.4.

19.30 Uhr

Regina Fasold: Storms Eltern

Vortrag

 

Do, 2.5.24 | 19.30 Uhr


Die Briefe von Lucie Storm, geb. Woldsen (1797–1879), und Johann Casimir Storm (1790–1874) an ihren ältesten Sohn aus den Jahren 1852 bis 1864 geben intime Einblicke in das Leben einer der damals angesehensten Familien Husums. Es war eine Zeit, in der Schleswig-Holstein unter schwerer politischer Bedrückung litt, Theodor Storm aber in Preußen die entscheidende literarische Entwicklung nahm, welche ihn später zum berühmten Dichter seiner Heimat werden ließ.

Regina Fasold, geb. 1954, leitete bis 2017 das Literaturmuseum »Theodor Storm« in Heilbad Heiligenstadt. Sie gehört zu den renommiertesten Storm-Forschern der Gegenwart. 2022 wurde sie mit dem Theodor-Storm-Preis der Stadt Husum ausgezeichnet. 20 Jahre zuvor erschien mit dem durch sie edierten und kommentierten Brautbriefwechsel zwischen Storm und Constanze Esmarch die bisher wichtigste Briefedition der Storm-Forschung. Im vergangenen Jahr legte Fasold mit den Briefen, die Storm und Constanze während des Exils in Potsdam und Heiligenstadt zwischen 1853 und 1864 mit den in Husum zurückgebliebenen Eltern Storms wechselten, eine weitere bedeutende Korrespondenz vor.

  • Storm-Haus, 19.30 Uhr
  • Eintritt: 10 / 5 Euro

Reservierungen per Telefon oder Mail

Do, 2.5.

19.30 Uhr

Christian Begemann: Storms Schubladen

Vortrag

 

Do, 16.5.24 | 19.30 Uhr
 

Schubladen dienen der Aufbewahrung von Dingen und der Stiftung von Ordnung, auch wenn in ihnen häufig das Chaos regiert. Meist befinden sie sich an Orten, wo man sie übersieht. Obwohl Schubladen in vielen literarischen Texten eine entscheidende Rolle spielen, blieben sie in der Literatur- und Kulturgeschichte meist unbemerkt. Höchste Zeit also, einen Blick hineinzuwerfen.

Vor allem die Literatur des 19. Jahrhunderts und der frühen Moderne entfaltet eine regelrechte Poetik der Schublade, deren Inhalt etwa der Charakterisierung von literarischen Figuren dient. Aber in und aus ihnen entspringen auch Handlungen, wenn etwa Dinge, Aufzeichnungen oder Briefe zutage treten, die das Leben der Figuren einschneidend verändern. Mitunter werden ganze Geschichten aus Schubladen hervorgesponnen: Katastrophen, kleine und große, Liebesdesaster und Ehekrisen. Schubladen sind Räume des Gedächtnisses, damit aber auch Räume des Unbewussten. Neben längst vergessenem Plunder finden sich dort auch Objekte, in denen Erinnerung gespeichert ist, und die, oftmals gespenstisch und zerstörend, die Vergangenheit wiederkehren lassen. Dass hier Kräfte am Werk sind, die ungerufen auftreten und sich nicht steuern lassen, macht die spezielle Magie der Schublade aus. Schaut man genauer in sie hinein, werden Fragen eines kulturellen Imaginären aufgeworfen, das Risse im modernen Bewusstsein markiert.

Christian Begemann stellt im Storm-Haus seine 2023 erschienene Kleine Poetik der Schublade vor, die sich diesen Fragen in der Literatur zwischen Goethe und Musil widmet. Dabei wird Theodor Storms Schubladen besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Christian Begemann studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie. Von 2000 bis 2008 hatte er einen Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bayreuth inne, von 2008 bis 2020 an der LMU München. Seine Arbeitsschwerpunkte sind deutsche Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts, Körpergeschichte, Kulturanthropologie und Semiotik, Theorien der ästhetischen Produktivität von der frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert, Vampirismus und literarische Gespenster. Er hat Bücher und Aufsätze verfasst zu Goethe, Kleist, Tieck, Arnim, E.T.A. Hoffmann, Eichendorff, Droste-Hülshoff, Mörike, Richard Wagner, Gottfried Keller, Stifter, Storm, Meyer, Fontane, Robert Müller und Peter Greenaway.

  • Storm-Haus, 19.30 Uhr
  • Eintritt: 10 / 5 Euro

Reservierungen per Telefon oder Mail

Do, 16.5.

19.30 Uhr

Walter Hettche: Frühlingsanfang, Sommerluft

Frühe Gedichte von Storm und Heyse

 

Do, 6.6.24 | 19.30 Uhr
 

Über Theodor Storms und Paul Heyses Vorstellungen von ›echter‹ Lyrik sind wir aus ihren Briefen und anderen Äußerungen seit Langem gut unterrichtet. Erst in jüngerer Zeit wendet man sich verstärkt der impliziten Poetik zu, die aus den Gedichten selbst abgeleitet werden kann und den explizit formulierten theoretischen Überlegungen der beiden Autoren nicht selten widerspricht.

Im Mittelpunkt des Vortrags von Walter Hettche stehen Gedichte aus der Zeit vor der ersten Begegnung Storms mit Heyse im Berliner Literatenverein »Tunnel über der Spree«, in den der 19-jährige Heyse am 28. Januar 1849 auf Empfehlung seines Freundes Emanuel Geibel aufgenommen worden war. An den 1848 erschienenen frühesten Gedichtpublikationen des jungen Heyse und einigen Gedichten Storms aus der Zeit kurz vor der Märzrevolution soll gezeigt werden, dass und wie sich die Diskrepanz zwischen Theorie und poetischer Praxis bereits in dieser Phase zeigt. Aus Heyses Jugenddichtungen werden unter anderem der Einblattdruck Frühlingsanfang von 1848 und seine Beiträge zu den Funfzehn neuen deutschen Liedern aus demselben Jahr untersucht und mit Storms Gedichten aus Biernatzkis Volksbuch auf das Jahr 1848 verglichen, unter denen sich mit Abseits eines der bekanntesten und häufig interpretierten Gedichte Storms findet.

Walter Hettche, geboren 1957 in Offenbach am Main, war bis 2023 Akademischer Oberrat am Institut für Deutsche Philologie der Universität München. Er hat zahlreiche Publikationen und Editionen zur Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts vorgelegt (u.a. zu Gleim, Goethe, Stifter, Storm, Fontane, Heyse, Raabe, Liliencron, Bierbaum, Eich, Huchel und Jan Wagner). Seine Edition des Briefwechsels zwischen Storm und Otto und Hans Speckter ist 1991 als zwölfter Band der Storm-Briefbandreihe im Erich Schmidt Verlag erschienen.

  • Storm-Haus, 19.30 Uhr
  • Eintritt: 10 / 5 Euro

Reservierungen per Telefon oder Mail

Do, 6.6.

19.30 Uhr

19. Kulturnacht Husum

 

Sa, 6.7.24
 

19 Uhr: Storm-Haus-Führung mit Dorit Petersen

20 Uhr: Jörg Hartmann liest Die Regentrude

22 Uhr: Filmvorführung Die Erben des Schimmelreiters

23 Uhr: Nino Moritz liest Spukgeschichten von Storm