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16. März – 30. April 2024

Di, Do, Fr u. So 14–17 Uhr | Sa 11–17 Uhr 

| 16. März – 30. April 2024:
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Hademarschen

Theodor Storm lebte die letzten zehn Jahre seines Lebens im holsteinischen Hademarschen, einem knapp 70 km von Husum entfernten beschaulichen Dorf.

Hier schuf er sich »sein eigenes, geheimes Husum mit Tee am Nachmittag und Gespenstergeschichten am Abend«, vor allem aber ein grünes Gartenidyll, von dem die junge Besucherin Hermione von Preuschen berichtet: »Welch gemütliche Stunden erlebten wir in dem lauschigen Garten, wenn der Dichter mit seiner leisen Stimme allerhand ›selbsterlebte‹ Spukgeschichten erzählte.«

Die Abbildung zeigt die sogenannte ›Altersvilla‹, in der Storm am 4. Juli 1888 verstarb. Er bezog seinen ›kleinen Landsitz‹ (an Gottfried Keller, 9.6.1880), der wie ein »schieferverkleidetes Castell« aussah (an Erich Schmidt, 13.1.1883), im April 1880.

Für die Umsiedelung nach Hademarschen waren mehrere Gründe ausschlaggebend. Storm schreibt in einem Brief an Paul Heyse vom 26. Mai 1880: »Den ersten Antrieb gab ein angenehmer Ferienaufenthalt hier im Hause des nach mir kommenden Bruders Johannes, des großen Holzhändlers, und der Wunsch meiner Frau, mit dessen Frau, ihrer sehr geliebten Schwester, zusammen das Leben auszuleben. Dann war ein schön gelegnes Grundstück zu Kauf«.

Schließlich »zog Eins nach dem Andern; die sehr anmuthige Gegend, dabei die Eisenbahnstation vor der Thür, näher an Kiel u. Hmbg., als Husum, das viel wohlfeilere Leben für einen Pensionierten etc. Genug, ich bin jetzt hier und hoffe von hier aus noch Vieles zu bestreiten«.

Storm schuf in Hademarschen sein bedeutendes novellistisches Spätwerk. Dazu zählt nicht nur Der Schimmelreiter (1888), sondern dazu zählen auch Novellen wie Zur Chronik von Grieshuus (1884) oder John Riew’ (1885).

Literatur: Hartmut Schalke: Dass es doch immer wieder Rosen gibt: Theodor Storms letzte Jahre in Hademarschen und Hanerau. Wewelsfleth 2012