Lesungen im Storm-Haus
Allgemeine Hinweise
Hier finden Sie vergangene Lesungen aus dem Jahr 2024. Unsere aktuellen Lesungen finden Sie hier.
»Der kleine Häwelmann« und andere Märchen
Öffentliche Lesung
Neben den realistischen Novellen spielen im Werk Storms auch Märchen und Spukgeschichten eine beachtliche Rolle. Der Autor selbst zählte einige dieser Texte zum Besten, was er geschrieben habe.
Sein bekanntestes Märchen ist die 1849 entstandene Geschichte Der kleine Häwelmann. »Häwelmann« ist die in Schleswig-Holstein geläufige Bezeichnung für ein »Hätschelkind«. Wie in der realen Entstehungsgeschichte (Storm verfasste das Märchen für seinen im Jahr zuvor geborenen ersten Sohn Hans) ist Der kleine Häwelmann auch in der textinternen Kommunikation als mündliche Erzählung eines Vaters an das eigene Kind konzipiert.
Nino Moritz liest den ungekürzten Text und weitere Märchen Storms.
- Storm-Haus, 19 Uhr
- Eintritt: 6 / 3 Euro
Fr, 31.5.
19 Uhr
Alfred Andersch: Sansibar oder der letzte Grund
Öffentliche Lesung
1937 findet in dem Ostseestädtchen Rerik eine Gruppe von Leuten zusammen: der kommunistische Funktionär Gregor, die Jüdin Judith, der Fischer Knutzen, sein von Sansibar träumender Schiffsjunge und der Pfarrer Helander. Jeder für sich und gemeinsam für die bedrohte Skulptur »Der lesende Klosterschüler« von Ernst Barlach haben sie nur ein einziges Ziel: Deutschland zu verlassen.
Sansibar oder der letzte Grund, 1957 erschienen, ist einer der bedeutendsten Romane der deutschen Nachkriegsliteratur.
Mechtild Hobl-Friedrich gelingt es in einer geschickt gekürzten Fassung, die packende Handlung von Anderschs modernem Klassiker lebendig werden zu lassen.
Mechtild Hobl-Friedrich war bis 2011 Direktorin des theater itzehoe. Sie studierte Germanistik und Theaterwissenschaft. Außerdem absolvierte sie eine Ausbildung zur Sprecherin. Neben ihren beruflichen Aufgaben hat sie sich als Rezitatorin literarischer Texte und als Konzertmoderatorin einen Namen gemacht. In eigenen Feature-Produktionen für verschiedene Rundfunkanstalten übernahm sie den Sprecherpart. Im vergangenen Jahr las sie im Storm-Haus die Meisternovelle Aquis submersus.
- Storm-Haus, 19.30 Uhr
- Eintritt: 8 / 4 Euro
Do, 13.6.
19.30 Uhr
Eine Malerarbeit
Öffentliche Lesung
Die beeindruckende Geschichte um den buckligen Maler Edde Brunken, der sich in die schöne Gertrud verliebt, zurückgewiesen wird und schließlich seine Verzweiflung überwindet, indem er lernt, Verantwortung für einen ihm anvertrauten Malerschüler zu übernehmen, zentriert erstmals die Handlung um ein Kunstwerk, wie es später für viele Novellen Storms charakteristisch sein wird, die die Bedeutung von Bildern für den Lebensprozess thematisieren.
Jörg Hartmann liest den ungekürzten Text.
Dauer: ca. 90 Minuten.
»Du siehst, es galt nur die Kleinigkeit, das liebe Ich aus dem Vorder- in den Hintergrund zu praktizieren.«
- Storm-Haus, 17 Uhr
- Eintritt: 6 / 3 Euro
Sa, 13.7.
17 Uhr
Hinzelmeier
Öffentliche Lesung
Zuerst unter dem Titel »Stein und Rose« publiziert, schrieb Storm die Geschichte vom Hinzelmeier, um sein Innenleben angesichts der verwirrenden politischen Wirklichkeit neu zu verwurzeln: Hinzelmeier erzählt vom überzeitlichen Kampf zwischen Erkenntnisstreben und Lebens- und Liebesglück.
Jörg Hartmann liest den ungekürzten Text.
Dauer: ca. 90 Minuten.
»Er muß seinen Weg gehen! Ich wollte auch einmal den Stein der Weisen suchen, und habe stattdessen die Rose gefunden.«
- Storm-Haus, 17 Uhr
- Eintritt: 6 / 3 Euro
Sa, 10.8.
17 Uhr
Pole Poppenspäler
Öffentliche Lesung
Eines Nachmittags kommt das Ehepaar Tendler, Puppenspieler aus München, mit der kleinen Tochter Lisei in die norddeutsche Heimatstadt des Erzählers Paul Paulsen. Die fremde und geheimnisvolle Welt der Tendlers übt eine starke Anziehungskraft auf den Sohn ehrbarer Handwerker aus. Bald ist er ständiger Gast in den abendlichen Vorstellungen und gewinnt die Freundschaft Liseis. Als das Gastspiel der Tendlers zu Ende geht, kommt für die Kinder die schmerzliche Stunde des Abschieds. 12 Jahre später aber führt das Schicksal sie auf unerwartete Weise wieder zusammen. Schließlich heiratet Paul seine Lisei, allen Vorurteilen der Mitwelt zum Trotz, und erträgt auch den Spottnamen »Pole Poppenspäler« mit Gelassenheit. Als Paul und Lisei zuletzt ein Sohn geboren wird, haben sie »alles, was zu einem vollen Menschenglück gehört«.
Die Novelle Pole Poppenspäler, 1874 veröffentlicht, wurde schnell zu einem dauerhaften, außergewöhnlichen Publikumserfolg.
Nino Moritz liest den Text ungekürzt an zwei Abenden.
- Storm-Haus, 19 Uhr
- Eintritt: 6 / 3 Euro
Fr, 6.9.
19 Uhr
Teil 1
Fr, 20.9.
19 Uhr
Teil 2
Draußen im Heidedorf
Öffentliche Lesung
Ein Bauer geht wie ein stumpfes Tier, das mit sich selbst nicht umzugehen gelernt hat, an seiner leidenschaftlichen Liebe zu einem schönen fremdländischen Mädchen zugrunde. So hart und nüchtern hatte Storm bisher nicht geschrieben. Die Meisternovelle Draußen im Heidedorf markiert den Beginn von Storms herber Spätrealistik.
Nino Moritz liest Theodor Storms Meisternovelle.
»Der junge Bauer blieb noch wie unentschlossen an dem Wagen stehen. Dann zupfte er dem Mädchen an den Kleidern. ›Margreth!‹ stieß er dumpf hervor, ›setzʼ dich nach vorne, Margreth!‹ ›Viel Dank, Hinrich!‹ erwiderte sie laut, ›ich sitzʼ hier gut genug.‹.«
- Storm-Haus, 19 Uhr
- Eintritt: 6 / 3 Euro
Fr, 11.10.
19 Uhr
Weihnachten bei Theodor Storm
Öffentliche Lesung
Das Weihnachtsfest nimmt im Leben Storms einen bedeutsamen Platz ein. Es ist das wichtigste der Jahresfeste und erfüllt den Dichter und seine Familie jedes Jahr mit großer Vorfreude.
Dorit Petersen liest Weihnachtsgedichte von Storm und stellt die Vorbereitungen und den Ablauf des Festes im Haus des Dichters vor, wie die Tochter Gertrud sie später aufgezeichnet hat.
Es wird Weihnachten! Mein ganzes Haus riecht schon nach braunen Kuchen – versteht sich nach Mutters Rezept – und ich sitze so zu sagen schon seit einer Woche im Scheine des Tannenbaums.
(Storm an seine Eltern, 20.12.1856)
- Storm-Haus, 17 Uhr
- Eintritt: 6 / 3 Euro
Mi, 4.12.
17 Uhr
Fr, 13.12.
17 Uhr
Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
Öffentliche Lesung
Theodor Storm zelebrierte alljährlich das familiäre Weihnachten. Seine besondere Liebe zum wichtigsten der Jahresfeste klingt vielgestaltig durch seine Texte, die zu den schönsten Weihnachtsdichtungen deutscher Sprache zählen.
Nino Moritz liest aus diesen Dichtungen – aus der Lyrik und aus den Erzählungen – und gibt dabei zugleich einen Einblick in die Festrituale im Hause Storm.
Der Abend klingt aus bei Punsch und braunen Weihnachtskuchen nach Storms Originalrezept.
Wie unendlich gemütlich war das einst vor Jahren, wenn in der großen Stube die Lichter angezündet waren, der Teekessel sauste, die braunen Kuchen und Pfeffernüsse standen auf dem Tisch, während drüben in der Wohnstube der Weihnachtstisch hergerichtet wurde. (Storm an seine Eltern, 19.12.1858)
- Storm-Haus, 19 Uhr
- Eintritt: 8 / 6 Euro