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16. März – 30. April 2024

Di, Do, Fr u. So 14–17 Uhr | Sa 11–17 Uhr 

| 16. März – 30. April 2024:
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Archiv Veranstaltungen 2023

Allgemeine Hinweise

Hier finden Sie vergangene Veranstaltungen aus dem Jahr 2023. Unsere aktuellen Veranstaltungen finden Sie hier.

Dirk von Petersdorff: Der ewige Brunnen

Deutsche Gedichte aus zwölf Jahrhunderten


Buchvorstellung
 

Do, 30.3.23 | 19.30 Uhr


Die Gedichtsammlung »Der ewige Brunnen« ist seit vielen Jahrzehnten ein Klassiker. Millionen von Lesern haben hier die Welt der deutschen Lyrik entdeckt und erkundet. In diesem schier unerschöpflichen Lesebuch spiegeln sich die Lebenserfahrungen von Jahrhunderten. Jetzt erscheint es in einer Neuausgabe, in der Dirk von Petersdorff berühmte und kanonische Gedichte mit frischen Stimmen aus der Vergangenheit wie aus der Gegenwart vereinigt hat.

Von Brentano bis Bachmann, von Goethe bis Gernhardt, von Luther bis Udo Lindenberg reicht die Bandbreite der Autoren, deren schönste und beste Gedichte im »Ewigen Brunnen« versammelt sind.

Dirk von Petersdorff hat die Anthologie bis in die Gegenwart fortgeführt. Erstmals stehen im neuen »Ewigen Brunnen« auch einige erstklassige Songtexte. Die Gedichte sind nach Lebenssituationen und Themen gruppiert. So finden sich hier Gedichte über die Jugend und über das Alter, über die Höhen und Tiefen der Liebe, über Aufbrüche und Umbrüche, Ermutigung und Trost. Die Natur wird besungen und die Lebenskunst, es gibt Gedichte zum Lachen und politische Lyrik, Gedichte von Heimweh und Fernweh, von Glaube und Zweifel. »Der ewige Brunnen« ist ein einzigartiger Quell des Vergnügens, der Klugheit und der Weisheit.

Dirk von Petersdorff, geb. 1966 in Kiel, lehrt als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Er ist Mitglied im Graduiertenkolleg »Modell Romantik«. 2020 erschien von ihm Romantik. Eine Einführung (Rote Reihe der Edition Klostermann), 2019 im Wallstein Verlag der Band »Und lieben, Götter, welch ein Glück«. Glaube und Liebe in Goethes Gedichten.

Dirk von Petersdorff ist außerdem als Schriftsteller tätig, vorwiegend als Lyriker und Essayist. Zuletzt sind von ihm bei C.H. Beck die Novelle Gewittergäste und der Gedichtband Unsere Spiele enden nicht erschienen. Er ist ebenfalls Autor des Lehrbuchs Wie schreibe ich ein Gedicht? Kreatives Schreiben: Lyrik (2017 bei Reclam erschienen).

Als Rätsel mit Locken
hockst du stundenlang
in unseren Sessel gefaltet, die Beine verknotet,
und aus diesem Sesselnest lächelst du
oder finsterst herab, wie der Himmel,
endlos grau – tiefstes Blau –
Warum? »Einsilbig« heißt,
alle Fragen mit einer Silbe
oder einem Knurren zu beantworten.
Denn du hast anderes zu tun,
du schnaufst, prustest, du heulst und lachst,
alles zugleich, und so sagst du die Wahrheit
über uns, denn so unfertig
sind wir auch, im Übergang, auch wir
verpuppen uns, werfen ständig etwas ab –
wie du deine Schaffelljacke,
die ich überall im Haus finde, aufsammle
und in dein Zimmer trage.

(Auszug aus »An eine Dreizehnjährige«. In: Unsere Spiele enden nicht, 2021)

»Dirk von Petersdorff ist ein Bote zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Er ist ein leichtfüßiger Poet. Er trägt geflügelte Schuhe.« (Harald Hartung, FAZ)

  • Storm-Haus, Wasserreihe 31
  • Eintritt: 12 / 6 Euro

Do, 30.3.

19.30 Uhr

Doris Runge: die schönsten versprechen

Gedichte


Lyrik-Lesung


Do, 27.4.23 | 19.30 Uhr
 

Doris Runges Gedichte kommen beiläufig daher, sie sprechen eher in lakonischem Ton als in dem des raunenden Beschwörens. Und doch entfaltet sich in ihnen das Leben in all seinen Facetten, in seinen beschwingten Momenten wie in seiner existenziellen Schwere. Doris Runge fängt poetisch ein, was sie mit ungeheurer Schärfe wahrnimmt, was Träume ihr eingeben, sie hält das Weiß und Schwarz gegeneinander, »als die witwen / mit den bräuten / die farben tauschten«, sie befragt ihre Erinnerungen ebenso wie ihre Erwartungen, spricht vom Unterwegssein in der rauen norddeutschen Küstenlandschaft und anderswo, von der Liebe, von Hoffnungen und Enttäuschungen und neuen Hoffnungen, vom sich immer wieder ändernden Beständigen.

Doris Runge, geb. 1943 im mecklenburgischen Carlow, studierte Pädagogik in Kiel. Seit 1976 lebt sie in Cismar. Für ihre Lyrik wurde sie 1985 mit dem Friedrich-Hebbel-Preis ausgezeichnet. 1997 erhielt sie den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg, 1998 den Kunstpreis Schleswig-Holstein, 2007 den Ida-Dehmel-Literaturpreis. Sie übernahm die Liliencron-Dozentur der Universität Kiel und die Poetik-Professur der Universität Bamberg.

und hinterm deich


sicher obgleich
man weiß
dass der boden schwankt
wie ein schiff auf hoher see
vor dem schiffbruch
den man mit abstand
vom sicheren ufer
hätte betrachten können

»Die Welt von Doris Runges Gedichten ist immer auf der Kippe, immer ungewiss und geheimnisvoll. Aber sie enthält auch das Versprechen eines geheimen Zusammenhangs, für den Liebe kein unpassendes Wort ist.« (Heinrich Detering)

»meisterhafte Gedichte.« (Deutschlandfunk Kultur)

»Es ist diese Haltung, der Welt die Stirn zu bieten und sie zugleich zu umarmen, die diesen Band prägt. Das vernebelt nicht den Blick für die Wirklichkeit, im Gegenteil. Aber es öffnet ihn für eine Transzendenz, für die es ebenjene anderen Augen braucht.« (FAZ)

  • Storm-Haus, Wasserreihe 31
  • Eintritt: 12 / 6 Euro

Do, 27.4.

19:30 Uhr

Heinrich Heine: Atta Troll

Ein Sommernachtstraum


Papiertheater mit Liedern zur Hakenharfe
 

Do, 25.5. u. Fr, 26.5.23 | 19.30 Uhr


In dem 1841 entstandenen Versepos Atta Troll entfaltet Heinrich Heine ein faszinierendes allegorisches Panorama fabelhafter Szenen und Gestalten. Der Ich-Erzähler jagt den ehemaligen Tanzbären Atta Troll, der sich von der Kette losgerissen hat. Atta Troll hält derweil in seiner Höhle im Wald den Bärenkindern wilde Reden, bis die Hexe Uraka und ihr untoter Sohn Laskaro schließlich den Bären mit ihren schwarzen Künsten töten.

Bei den ewigen Göttern! damals galt es, die unveräußerlichen Rechte des Geistes zu vertreten, zumal in der Poesie. Wie eine solche Vertretung das große Geschäft meines Lebens war, so habe ich sie am allerwenigsten im vorliegenden Gedicht außer Augen gelassen, und sowohl Tonart als Stoff desselben war ein Protest gegen die Plebiszita der Tagestribünen …

Ich schrieb dasselbe zu meiner eignen Lust und Freude, in der grillenhaften Traumweise jener romantischen Schule, wo ich meine angenehmsten Jugendjahre verlebt und zuletzt den Schulmeister geprügelt habe.

(Heinrich Heine in der »Vorrede« zu »Atta Troll«)

Zeitlose Modernität, brillante Ironie und romantischer Abgesang sind ein poetisches Vergnügen. »Ach, es ist vielleicht das letzte / Freie Waldlied der Romantik«, heißt es am Ende der funkelnd geschliffenen reimlosen Trochäen.

Ulrike Richter liest und singt die Verse nach zeittypischen Melodien zur Harfe und stellt dazu ausdrucksstarke Bilder der Grafikerin Christina Simon im Papiertheater.
 

  • Storm-Haus, Wasserreihe 31
  • Eintritt: 15 / 9 Euro

Do, 25.5.

19.30 Uhr

Fr, 26.5.

19.30 Uhr

Tilman Spreckelsen: Das Nordseekind

Ein Theodor-Storm-Krimi


Autorenlesung und Buchvorstellung von Band 5 der beliebten Reihe
 

Fr, 2.6.23 | 19.30 Uhr
 

Husum, im Frühjahr 1845: Der junge Anwalt Theodor Storm bekommt Besuch von einer wildfremden Frau. Sie erzählt von einem lange zurückliegenden Mordfall und einem damals entführten dreijährigen Mädchen und behauptet, dieses Kind zu sein. Beweise hat sie dafür nicht. Aber weil das verschwundene Mädchen heute Erbin eines stattlichen Vermögens auf der Nordseehalbinsel Eiderstedt wäre, kommt die Fremde denjenigen in die Quere, die damals den Familienbesitz geerbt haben – darunter eine alte Frau mit ihrer siebzehnjährigen Enkelin Anna Lena, Klienten von Storms Vater, der ebenfalls Rechtsanwalt in Husum ist. Als eine Mordserie die beschauliche Stadt an der Nordseeküste erschüttert, beginnt Theodor Storm seine Ermittlungen auf den alten Höfen Eiderstedts. Und stößt auf einen Fall, der Jahrhunderte zurückreicht.
 
Das Nordseekind ist ein neuer Fall für Theodor Storm und seinen Schreiber Peter Söt. Basierend auf dem realen Schimmelreiter-Dichter und Nordfriesland um 1840 entwirft der Autor Tilman Spreckelsen einen Kriminalfall vor dem Hintergrund einer an Umbrüchen reichen Zeit und einer ebenso reichen Landschaft.    
 

  • Storm-Haus, 19.30 Uhr
  • Eintritt: 12 / 6 Euro

Fr, 2.6.

19.30 Uhr

KulturNacht Husum

Sa, 15.7.23
 

19 Uhr: Storm-Haus-Führung mit Dorit Petersen

20 Uhr: Jörg Hartmann liest Bulemanns Haus

22 Uhr: Filmvorführung Die Erben des Schimmelreiters

23 Uhr: Nino Moritz liest Sommergeschichten von Storm

Sa, 15.7.

19 Uhr

Felicitas Hoppe: Erinnern, entdecken, erzählen

Lesung und Gespräch mit Felicitas Hoppe


Do, 28.9.23 | 19.30 Uhr
 

Seit 1996 veröffentlicht Felicitas Hoppe Erzählungen, Romane und Kinderbücher. 2012 erschien der autobiografische Roman Hoppe. Daneben erschienen zahlreiche Publikationen in Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien und im Rundfunk.

Für ihr Werk, das u.a. in englischer, französischer, portugiesischer, niederländischer, schwedischer, russischer, polnischer und türkischer Übersetzung vorliegt, wurde Hoppe mit zahlreichen Stipendien und Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau, dem Bremer Literaturpreis, dem Rattenfänger-Literaturpreis ihrer Heimatstadt Hameln und dem Georg-Büchner-Preis 2012. Sie war Gastprofessorin, Poetikdozentin und Writer in Residence u.a. in Wiesbaden, Innsbruck, Mainz, Augsburg und Göttingen, Hamburg und Dortmund sowie am Dartmouth College (New Hampshire), am Deutschen Haus in New York City, an der Georgetown University in Washington DC und an der Fudan Universität in Shanghai. Im September 2023 zieht sie als Storm-Schreiberin auf den denkmalgeschützten Dreiseithof von Dr. Annemarie Hansen in Husum-Rödemis.

Am letzten Abend ihres Aufenthaltes in Husum liest Felicitas Hoppe im Viola-tricolor-Zimmer aus ihren Texten, spricht über ihr Verhältnis zu Theodor Storm und erzählt von ihren Erfahrungen in der grauen Stadt am Meer, die sich womöglich in Kürze in überraschend neuen Geschichten niederschlagen.
 

  • Storm-Haus, 19.30 Uhr
  • Eintritt: 14 / 7 Euro

Karten per Telefon oder Mail 

Do, 28.9.

19.30 Uhr

Heinrich Detering: An der Nachtwand

Gedichte


Lyrik-Lesung


Do, 12.10.23 | 19.30 Uhr


In leichtfüßig schwebenden Versen führen Heinrich Deterings poetische Schattenbeschwörungen in eine Wirklichkeit, die zugleich ganz gegenwärtig und unheimlich verfremdet erscheint. Heinrich Deterings neue Gedichte führen in traumwandlerische Gegenden – nicht alle davon sind auf der Landkarte zu finden. Schattenhaft erscheinen die Spuren steinzeitlicher Horden und vergessener Zauberer auf Höhlenwänden. Märchengestalten, Wiedergänger und Wundertiere geistern durch das Dämmerlicht der Sehnsuchtsbilder und Alpträume.
Was Hans Magnus Enzensberger an Deterings Gedichten bereits hervorgehoben hat, bestimmt auch diesen Band mit seinen »versteckten Resonanzen, Echoräumen« und einer »Diskretion, mit der historische Dimensionen gewissermaßen über die Bande angespielt werden«.

Snow White

eine halbe Ewigkeit hatte sie auf
die Erwartbare gewartet in ihrem
falschen Paradies ihrer Waldheimat seit
damals der Jäger angelegt hatte auf
     das falsche Tier

endlich kam sie half ihr den Gürtel strammziehn
mit dem Giftkamm ihre Kopfhaut aufreißen
und den Apfel den uralten Apfel end-
lich verschlingen noch einmal und wieder und
     ein letztes Mal

dreimal wurde sie reanimiert von den
Hausbesitzern Bergleuten Spätheimkehrern
dann vom Hergelaufenen der sie weckte
sie aufdeckte es war zum Speien und kein
     Ende in Sicht


Heinrich Detering liest im Storm-Haus aus seinem neuen Gedichtband An der Nachtwand.
 

  • Storm-Haus, 19.30 Uhr
  • Eintritt: 14 / 7 Euro

Do, 12.10.

19.30 Uhr

Arne Rautenberg: sekundenfrühling

Gedichte


Lyrik-Lesung


Do, 23.11.23 | 19.30 Uhr


Aus Bruchstücken unserer Zeit und dem persönlichen Erleben baut Arne Rautenberg Brücken: Was nicht mehr ist, scheint wieder auf – was noch nicht ist, eröffnet sich.

Diese Gedichte berühren, weil sie intuitiv dem kleinen Wahnsinn nachgehen, der unser Leben lebenswert und unsere Gedanken denkenswert macht. Nach permafrost und betrunkene wälder legt Arne Rautenberg mit sekundenfrühling eine neue Sammlung intensiver Gedichte vor, die den existentiellen Kern unseres Seins umspielt. Die Superkräfte Kunst und Natur verbinden sich darin zu einer lebensintensivierenden Melange.                                     

»Es lohnt sich, diesen Dichter ans Fenster zurückzuholen und mit seinem ›Menschenauge‹ unseren gefährdeten Planeten neu anzuschauen.« Michael Braun, taz

»Radikal und anrührend, freundlich, wahrhaftig.« Marion Poschmann, Lyrikempfehlungen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung

»Wach sein, die anderen ernst nehmen, über sich selbst auch lachen. Gedichte entwerfen als ›torkelnde Horrorboxen‹, so versetzt Rautenberg seine Leser in Staunen.« Christian Metz, FAZ

»Einer der bekanntesten Dichter Deutschlands.« NDR


Arne Rautenberg liest im Husumer Storm-Haus aus seinem neuen Gedichtband.
 

  • Storm-Haus, 19.30 Uhr

  • Eintritt: 14 / 7 Euro

Do,23.11.

19.30 Uhr