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1. November – 31. Dezember 2024

Mo, Di u. Do–So 14–17 Uhr

| 1. November – 31. Dezember 2024:
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Neustadt 56

Bereits 1818 hatte Storms Vater Johann Casimir das Haus erworben. Theodor Storm verbrachte hier seine ersten Lebensjahre, bis die Familie 1821 das Haus Hohle Gasse 3 bezog. 1845 kehrte Storm dann in das Haus Neustadt 56 zurück, das Eigentum seines Vaters geblieben war. Nach seiner Heirat mit Constanze Esmarch 1846 wurden in diesem Haus die drei Söhne, Hans, Ernst und Karl geboren. Im Haus Neustadt 56 verfasste Storm erste Prosaskizzen, die Novelle Immensee (1850) und Gedichte wie Oktoberlied (1848) und Die Stadt (1851). Später machte er es zum Schauplatz der Novelle Der Herr Etatsrat (1881).

Der Nebel steigt, es fällt das Laub;
Schenk’ ein den Wein, den holden!
Wir wollen uns den grauen Tag
Vergolden, ja vergolden!

Und geht es draußen noch so toll,
Unchristlich oder christlich,
Ist doch die Welt, die schöne Welt,
So gänzlich unverwüstlich!

Strophe 1 und 2 von Oktoberlied


1853 nahm die Familie Abschied von diesem Haus und Husum, um ins Exil nach Potsdam und später Heiligenstadt zu gehen. Storm hatte in den Wirren der schleswig-holsteinischen Erhebung gegen den dänischen König für die Sache Schleswig-Holsteins gestritten. Daher weigerte sich die dänische Regierung 1852, seine Zulassung als Advokat zu bestätigen.

Text: Holger Borzikowsky (1947–2015)