Regina Fasold erhielt den Storm-Preis der Stadt Husum
Jury würdigte herausragende Storm-Forscherin für ihre Verdienste
Die Literaturwissenschaftlerin Regina Fasold ist 2022 mit dem Theodor-Storm-Preis der Stadt Husum ausgezeichnet worden. Die Jury würdigte damit das Lebenswerk einer bedeutenden Persönlichkeit der internationalen Storm-Forschung. Hervorgehoben wurden hierbei die editorischen Leistungen Fasolds, insbesondere der 2002 publizierte Brautbriefwechsel zwischen Theodor Storm und Constanze Esmarch. Derzeit widmet Fasold sich der Korrespondenz Storms mit seinen Eltern während des Exils in Potsdam und Heiligenstadt zwischen 1853 und 1864. Das Textkorpus umfasst dabei nicht nur über 90 Briefe des Dichters, sondern auch zahlreiche Briefe seiner Frau Constanze, seiner Mutter Lucie und einige Briefe seines Vaters Johann Casimir. Ein umfangreicher Kommentar erläutert die gesellschaftlichen, historischpolitischen, literaturgeschichtlichen und familiären Kontexte.
Bereits in den 1980er Jahren widmete Fasold sich im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit an der Universität Leipzig der Erforschung von Leben und Werk Theodor Storms. 2003 übernahm sie die Leitung des Literaturmuseums »Theodor Storm« in Heilbad Heiligenstadt, das in den 15 Jahren ihres Wirkens zu einer weithin angesehenen Institution wurde.
Der Theodor-Storm-Preis wird alle vier Jahre von der Stadt Husum vergeben. Er ist mit 8.200 Euro dotiert. Die Jury besteht aus dem Bürgermeister und dem Bürgervorsteher der Stadt Husum, dem Vorsitzenden des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport sowie dem Präsidenten und dem Sekretär der Theodor-Storm-Gesellschaft.
Die letzten Preisträger waren 2018 der Hamburger Regisseur Frank Düwel, 2014 der FAZ-Journalist und Autor Tilman Spreckelsen, 2010 der Schriftsteller Jochen Missfeldt und der Literaturwissenschaftler Christian Demandt.
Die Preisverleihung fand am Samstag, dem 10. September 2022, während der Storm-Tagung im Husumer Handwerkerhaus, Süderstraße 97, statt.